Stendal (aj). Aufgrund der Coronapandemie gab es bei nicht wenigen Vereinen das Problem, dass sich langjährig ehrenamtlich engagierte Personen (z. B. Trainer, Vorstandsmitglieder, Schiedsrichter, Ordner, Platzwarte) vom Sport entwöhnt haben. Wie wirkt sich die Coronapandemie in Sachsen-Anhalt auf das Ehrenamt im Sport aus? Um dieser Frage nachzugehen, drehte ein Team des MDR am Freitag beim Kreisoberligaspiel zwischen dem SV Preußen Dobberkau und der Viktoria aus Uenglingen. Das Augenmerk lag dabei vor allem auf dem Schiedsrichter-Team um Steffen Lenz (Post SV Stendal). Für Lenz war es bereits das zweite Mal, dass ihn ein MDR-Team begleitete. Bereits im Oktober 2019 berichtete ein Kamerateam beim Anwärterlehrgang in Klietz über Steffen Lenz. Was damals keiner auch nur im Ansatz ahnen konnte, war der Einfluss durch die nur wenige Monate später auftretende Coronapandemie. Damit war die beginnende Schiedsrichterlaufbahn für Steffen Lenz mit mehreren mehrmonatigen Zwangspausen verbunden. Somit konnte er in den 25 Monaten seit seiner Ausbildung nur in elf Monaten seinem neuen Hobby nachgehen.
Im Schiedsrichterbereich des KFV Fußball Altmark-Ost sank die Anzahl der Schiedsrichter von 122 (vor der Pandemie) bis auf 80 zum Beginn der aktuellen Saison. Diese Zahl konnte durch einen kürzlich durchgeführten Schiedsrichter-Ausbildungslehrgang aktuell wieder auf 90 erhöht werden. Dennoch liegt die derzeitige Differenz immer noch bei mehr als 30 Schiedsrichtern gegenüber dem März 2020. Das bemerken die Vereine auch bei der Besetzung mit Schiedsrichtern bei den Spielen. Der Beitrag über Steffen Lenz und das Ehrenamt in der Pandemie wird am Montag, dem 8.11.2021, im Rahmen der Sendung “Sachsen-Anhalt Heute” ab 19 Uhr ausgestrahlt. Im Anschluss an den Beitrag ist geplant, dass KFV-Präsident Michael Müller im MDR-Studio weitere Fragen zu dem Thema beantwortet.
Fotoquelle: Axel Junker