Stendal (mm). Der Kreisfachverband Altmark-Ost blickt in den nächsten Tagen auf ein bewegendes Fußballjahr 2021 zurück. Nach dem Jahr 2020 war auch dieses Jahr 2021 von den Auswirkungen um das Coronavirus stark betroffen. Aber auch abseits des grünen Rasens ist in den letzten 12 Monaten einiges passiert, dazu zählen schöne wie auch traurige Augenblicke.
Durch die Landespolitik in Sachsen-Anhalt wurde Anfang Juni die Ausübung von Mannschaftskontaktsport im Freien wieder in Aussicht gestellt. Bei einer Vereinsumfrage im März wurde die Teilnahme an einem alternativen Pflichtfreundschaftsspielbetrieb für den Zeitraum bis zur Wiederaufnahme des Ligaspielbetriebes abgefragt. Über 20 Vereine standen diesem Angebot im März aufgeschlossen gegenüber. Dem Ergebnis Rechnung tragend und um dieses Angebot aufrecht zu erhalten, fragte der KFV bis zum 11.06.2021 ab, welche Vereine an einen freiwilligen Spielbetrieb im Juli bis August interessiert sind. Er sollte als kleiner Ersatz für den coronabedingt ausgefallenen Spielbetrieb dienen.
Der KFV Altmark-Ost freute sich, dass bis zum 11.06.2021 19 Anmeldungen zum Sommerpokal 2021 eingegangen waren und dieses Angebot so gute Zustimmung gefunden hatte. Mithin Stand der Durchführung des Sommerpokals nichts mehr im Wege. Beim Sommerpokal stand der reine Amateurgedanke im Mittelpunkt des Wettbewerbs. Es waren keine Antritts-, Start- oder Siegprämien ausgelobt. Aus fünf Gruppen von bis zu vier Mannschaften nach regionaler Lage qualifizierten sich die Besten für das Viertelfinale. von wo an im KO-System fortgefahren wurde.
Als Namensgeber des Sommerpokals freute sich der KFV über eine Zusammenarbeit im Bereich Sponsoring mit dem in Tangermünde ansässigen Malerbetrieb Busse. Der Sommerpokal wurde somit unter dem Namen Sommerpokal der Firma Busse ausgetragen. Der Geschäftsführer des Malerbetriebes Busse, Thomas Staudt, ist in den Sportkreisen des Landkreises Stendal kein Unbekannter, da er sowohl der Vorsitzende des FSV Saxonia Tangermünde sowie auch des Tangermünder Elbdeichmarathon e. V. ist. Weiterhin wurde der Sommerpokal auch vom MuT-Projekt des Landessportbundes Sachsen-Anhalt unterstützt.
Da der Sommerpokal der Firma Busse der erste mehrwöchig organisierte Fußballpokal eines Kreis- oder Stadtverbandes im Jahr 2021 in Sachsen-Anhalt war, wurde auch der MDR auf den Sommerpokal aufmerksam und berichtete mehrfach überregional über die Durchführung. Auch beim Finale in Uenglingen war der MDR mit Kommentator Alexander Küpper und seinem Team live in Uenglingen vor Ort. Das Finale um den Sommerpokal der Firma Busse sollte im Rahmen der „Fans im Osten”-Aktion des MDR live übertragen werden. Doch Signalprobleme machten dem Vorhaben leider einen Strich durch die Rechnung. Das Endspiel konnte sich jedoch einen Tag später in der „SpiO”-App oder in der Mediathek in voller Länge angeschaut werden.
Der erste Anpfiff ertönte am 02.07.2021 um 18:30 Uhr im ersten Gruppenspiel der Gruppe A zwischen dem SV Medizin Uchtspringe II vs. KSG Berkau. Das Spiel endete mit 0:7 für die Gäste aus Berkau. Das Finale bestritten SV Viktoria Uenglingen und der Kreveser SV, wobei sich Letztgenannter als Landesklasse-Team mit 2:1 (1:0) gegen den Kreisoberligisten durchsetzte. Zum Endspiel im Uenglinger Talkessel im Sommerpokal der Firma Busse am 08.08.2021 wurden die Erwartungen mit 409 zahlenden Gästen weit übertroffen. Auch sahen die Zuschauer ein Spiel auf Augenhöhe, wobei Christian Müller-Bollenhagen zu Beginn des Spiels mehrfach das Aluminium des Gästetors getroffen hatte. Für Krevese trafen die Spieler Pepe Döring sowie Jan Grünwald. Martin Thürnagel verkürzte kurz vor Schluss auf 1:2.
Den Siegerpokal des Sommerpokals der Firma Busse übergab in Uenglingen der neue FSA-Präsident Holger Stahlknecht bei seinem ersten Auftritt in der Altmark. Weitere Ehrengäste waren KSB-Präsidentin Carola Schulz, der Namensgeber des Sommerpokals und Landtagsabgeordnete Thomas Staudt sowie die ehemalige Bundestagsabgeordnete Katrin Kunert.
Im Rahmen des Sommerpokal-Finals machte der KFV Altmark-Ost auf seine Spendenaktion für den hochwassergeschädigten Fußballverein TuRa Brügge (bei Lüdenscheid) aufmerksam, auf welche in einem separaten Beitrag noch einmal zurückgeblickt wird.
In den sechs Wochen Sommerpokal der Firma Busse wurde in 34 Spielen (zwei Spiele mit Wertung) der Gewinner der Kreveser SV ermittelt. In diesen Spielen erlebten 2794 Zuschauer insgesamt 171 Tore. Die Partien verliefen trotz der vier erteilten Feldverweise (2x Rot, 2x Gelb/Rot) sehr fair. Gab es in den Vorrunden teilweise eindeutige Ergebnisse, so war es in den KO-Spielen wesentlich spannender. So stand der Uenglinger SV erst nach 120 Minuten gegen TuS Schwarz-Weiß Bismark II mit 6:5 nach Elfmeterschießen als Finalist fest. Dem Kreveser SV reichten im Halbfinale nur 90 Minuten mit einem 3:1 gegen den Post SV Stendal.
Durch den Gewinn des Sommerpokals der Firma Busse ist der Kreveser SV möglicherweise der einzige Gewinner eines mehrwöchigen Amateurpokals im Fußball in Sachsen-Anhalt und hat damit ein Alleinstellungsmerkmal.
Auch im Nachwuchs hatte der KFV an zwei Wochenenden (10./11. Juli und 17./18. Juli) das Angebot für die Austragung eines Sommerpokals gemacht. Nach der coronabedingten Zwangspause sollten die Nachwuchs-Kicker im Landkreis bis zu den Sommerferien noch einmal auf das Spielfeld zurückkehren. Insgesamt wurden in vier Altersklassen Wettbewerbe ausgetragen. Das KFV-Angebot stieß in den einzelnen Altersklassen auf unterschiedliche Zustimmung. Die Teilnahme an den Turnieren bei Lok Stendal (F-Junioren mit zehn Mannschaften) und bei Kickers Seehausen (G-Junioren mit acht Mannschaften) war sehr gut. Bei den C- und D-Junioren kam es jeweils nur zu Dreier-Turnieren. Bei den B- und A-Junioren kam es nicht zur Austragung eines Sommerpokals.