Stendal (we). Am Donnerstag, 2. Februar, ist die Altmark der Hotspot des Handballs in Deutschland. In Seehausen testen HSV Hamburg und SC DHfK Leipzig , und um 19:30 Uhr geben sich im edlen Rittersaal der Kreissparkasse in der Poststraße 2-3 in Stendal Schiedsrichter der Extraklasse die Ehre. Mit Robert Schulze und Tobias Tönnies aus Magdeburg kommt ein Gespann, das zu den besten der Handballwelt gehört und deswegen zurzeit bei der WM in Polen und Schweden pfeift. Mit dabei ist auch der Stendaler Jörg Mahlich, der 780mal als Referee in der Bundesliga auf der Platte stand und aktuell Delegierter in der stärksten Liga der Welt ist . Von den Erfahrungen der Handballkollegen sollten auch Schiris im Fußball und anderen Sportarten profitieren – und umgekehrt. Deshalb gab es vor einiger Zeit schon mal im KFV Altmark Ost eine Weiterbildung, an der Jörg Mahlich teilnahm.
Tickets für „Reingegrätscht “ gibt es in der Kreissparkasse Stendal in der Poststraße 2-3.
Drei Fragen an Jörg Mahlich
Welches Spiel war eigentlich das „wildeste“ in Ihrer Bundesligalaufbahn ?
Ich erinnere mich an das Spiel HSV Handball gegen HSG Wetzlar , da gab es nach einem Foulspiel eine Rudelbildung, beteiligt daran die Müller- Brüder. Ich bin dazwischen gegangen und dabei selbst im Gesicht getroffen worden. Da habe ich mir einen der Müllers geschnappt- aber der sagte mir : War ich nicht, das war mein Bruder. Am Ende habe ich einen Zweiminutenstrafe gegeben für den, der gefoult hat, und den Wischer, den ich im Gedränge eingesteckt habe, habe ich nicht als Schlag bewertet.
An welche Spiele Ihrer Schiedsrichter- Karriere erinnern Sie sich besonders ?
Es gab 780 Bundesligaspiele, alle Spiele waren spannend und herausfordernd. Erinnern tue ich mich an Großwallstadt gegen Kiel, beide mussten gewinnen, einer wollte nicht absteigen, der andere Deutscher Meister werden. Da war ich angespannt, da steht man mit seinen Entscheidungen im Fokus, besonders die ersten 10 Minuten galt es gut zu überstehen.
Ich denke auch gern zurück an die beiden Schüler- Weltmeisterschaften in Pilsen und in Strasbourg und an das Spiel um Platz 3 im DHB Pokal der Frauen in Riesa.
Warum sollte man Schiedsrichter werden ?
Es ist eine Weichenstellung für junge Schiedsrichter, ihre Persönlichkeit zu entwickeln , nicht nur in Bezug auf den Sport. Keinem Unternehmen und keiner Lehreinrichtung versperrt sich, wenn man Fairness, Ehrgeiz, Entscheidungsfreudigkeit und Spaß mitbringt. Zu letztgenannten Eigenschaften: Im Sport muss man in Bruchteilen von Sekunden eine Entscheidung treffen, und Spaß kann man überall haben, egal in welcher Liga.