Präsident Meinschien wurde 70

Altmark (rh). Am vergangenen Donnerstag feierte der „Zehner“ des Kreisfachverbandes Fußball Altmark-Ost seinen 70. Geburtstag! Werner Meinschien hat nicht nur als aktueller Präsident des KFV die Entwicklung des Geschehens um das runde Streitobjekt seit 1966 entscheidend mit geprägt, sondern auch als Schiedsrichter, im Sportgericht oder jetzt als Präsident.
„Die Zeit als KFV-Präsident war für mich keine Belastung, sondern eine Ehre. Dies ging natürlich nicht ohne das Mittun meiner Mitstreiter und natürlich den Vereinen“, erklärte das KFV-Oberhaupt am Donnerstag bei seiner Begrüßung zu den Feierlichkeiten im „Deutschen Haus“ in Wulkau. Nur 300 Meter entfernt vom Saal wurde der langjährige KFV-Häuptling am 2. Mai 1949 geboren und 70 Jahre später glich die Begrüßung der unzähligen Gäste, die aus allen Ecken des Landkreises und darüber hinaus anreisten, um dem Jubilar die besten Grüße und Präsente zu überreichen, einer Prozession. Eine schier nicht enden wollende Schlange bildete sich vor und in der Lokalität. Sichtlich gerührt von den zahlreichen Gästen, darunter natürlich auch seine Skat-Brüder, und den kurzen Reden von Landrat Carsten Wulfänger, FSA-Geschäftsführer Christian Reinhardt und Detlef Rutzen (Präsident KFV Harz) dankte der Jubilar allen Gästen. Im weiteren Verlauf des Abends, zu dem auch ein umfangreiches Buffet gehörte, wurde es gemütlich. An den Tischen wurden unzählige Anekdoten ausgetauscht und an gemeinsame „Schlachten“ erinnert.
1966 bremste ein Autounfall die Kickerlaufbahn, die schon im Jugendalter beim TuS Sandau begann und mit 16 mit den ersten Einsätzen bei den Männern gipfelte, rasch aus. „Ich durfte mit ärztlicher Bescheinigung schon bei den Männern spielen, nicht weil ich so gut war, sondern weil diese Personalprobleme hatten“, erinnert sich Meinschien mit einem Augenzwinkern. Als er nicht mehr aktiv mitwirken durfte, legte er 1966 seine Schiedsrichterprüfung ab. Im Jahr 1974 übernahm er die Aufgabe des Vorsitzenden des Schiedsrichterausschusses im Altkreis Havelberg. Nach dem Zusammenschluss der Kreise Havelberg, Osterburg und Stendal zum Landkreis Stendal, übernahm er die schwierige Aufgabe des Vorsitzenden des Sportgerichtes des Kreisfachverbandes Fußball Altmark-Ost. Im Jahr 2004 wurde er erstmalig zum Präsidenten des Kreisfachverbandes gewählt. Er trat damit in die Fußstapfen von Alois Foller und war seitdem für den Fußball, den größten Fachverband im Landkreis, zuständig. Auch als Staffelleiter der Kreisoberliga verdiente sich der Chef weitere Sporen. Dementsprechend viele Ehrungen und Auszeichnungen konnte Werner in seiner über Jahrzehnte andauernden Ehrenamtstätigkeit in Empfang nehmen. Eine ganz besondere Ehre war sicherlich die Auszeichnung von Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht im Herbst 2017. Erst zum Abschluss des vergangenen Jahres gab es neben dem Ehrenamtspreis des Kreissportbundes auch den Eintrag ins Goldene Buch des Kreisfachverbandes.
Dem KFV steht Werner wie erwähnt seit 2004 als Präsident vor. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Eisenbahner a.D. noch als Schiedsrichter auf den Plätzen in der Altmark unterwegs und verteilite hier und da auch mal Karten. Apropos Karten, mit diesen kann Werner auch nach seiner aktiven Schiedsrichter-Laufbahn noch gut umgehen. Wer Werner kennt, weiß dass er unheimlich gern Skat spielt. In der Verbandsgruppe 14 des Deutschen Skatverbandes ist Werner sogar als Schatzmeister aktiv. Zu Hochwasserzeiten im Jahr 2013 fungierte der Sandauer, der nun mit seiner Frau auf dem Elbparkgelände in Tangermünde lebt, in Schönhausen als Spendenkoordinator.
Besonders anerkennenswert ist die ständige Einsatzbereitschaft in all seinen ehrenamtlichen Aufgaben und seine vorwärts strebende Erneuerungsarbeit. Er steht zu jeder Zeit mit Rat und Tat allen Beteiligten im Sport zur Seite, dies trotz einiger gesundheitlichen Einschränkungen in den letzten Jahren. Werner Meinschien versucht in vielen Dialogen eine friedvolle Lösung von Auseinandersetzungen verschiedener Parteien zu erlangen. Schaut man in die über 50 Jahre ehrenamtlichen Tätigkeit von Werner Meinschien zurück, so haben sich die Schwerpunkte dieser Arbeit stets und ständig geändert. In den 60ziger sowie 70ziger Jahre lag der Schwerpunkt bei infrastrukturellen Problemen. Die 90ziger Jahre waren vom Auf- bzw. Umbruch geprägt. Der aktuelle Schwerpunkt ist im demografischen Wandel zu sehen. Bei der Bewältigung vieler Probleme in den letzten 50 Jahren hat Werner Meinschien seinen Anteil daran, da sein Leben durch das Ehrenamt Fußball stark geprägt wurde.