Ein halbes Dutzend Kreispokalsiege

Am letzten Samstag wurde das Pokalfinale des Altmark-Strom-Pokals der Stadtwerke Stendal zwischen dem Osterburger FC und dem SV Germania Tangerhütte durchgeführt. Es war für unzählige Beteiligte über die Zuschauer und Vereine bis hin zu den Spielern etwas ganz Besonderes. Für einen könnte es, trotz aller Routine, ein ganz besonderer Abschluss seiner Pokalhistorie gewesen sein. Die Rede ist von Karsten Müller, der am Samstag seinen rekordverdächtigen sechsten Titel (!!!) im Altmark-Strom-Pokals der Stadtwerke Stendal bzw. dessen Vorgänger gewann. Grund genug für den KFV Fußball Altmark-Ost ein kleines Interview zu führen…

 

KFV: Lieber Karsten, erst einmal herzlichen Glückwunsch zum Gewinn des Altmark-Strom-Pokals der Stadtwerke Stendal! Für deinen Osterburger FC ist es der zweite Pokalgewinn in Folge, davor gab es eine längere Durststrecke. Deine persönliche Pokalhistorie in den letzten Jahren war dagegen eine andere! Schildere uns doch bitte kurz deine „Pokal-Laufbahn“.

Karsten Müller: Vielen Dank für die Glückwünsche! Meinen ersten Pokal habe ich 2008 in meiner ersten Saison mit Goldbeck gewonnen. Das war damals etwas ganz Besonderes, da ich gerade von Walsleben nach Goldbeck gewechselt bin und immer auch ein Auge auf den Pokalwettbewerb geworfen hatte. Als es dann soweit war, den Pokal das erste Mal in den Händen zu halten, war das natürlich ein ganz tolles Gefühl. Ich hatte danach das Glück, immer in sehr guten Mannschaften spielen zu dürfen und so konnte ich noch weitere Pokale gewinnen. Ganz besonders in Erinnerung sind mir dabei die Titel 2014 mit Goldbeck im Hölzchen vor einer super Kulisse gegen Tangerhütte geblieben oder auch der erste Pokalerfolg mit Arneburg gegen Wahrburg 2018. Wir hatten eine Woche zuvor in der Liga noch 5:0 verloren und wir waren eigentlich schon abgeschrieben. Im Finale konnten wir uns aber dann mit 2:1 durchsetzen. Im Jahr danach konnten wir dann den Titel gegen Uchtspringe verteidigen. Drei Tage zuvor bin ich das zweite Mal Vater geworden, da war der Triumph dann natürlich auch etwas ganz Spezielles. Dass ich jetzt noch einmal die Gelegenheit mit dem OFC hatte, rundet alles natürlich ab.

 

KFV: Obwohl Osterburg bereits im Vorjahr das Finale bestritt, kannst du im Pokal also auf einen riesigen Erfahrungsschatz blicken. Haben sich Mitspieler bei dir über die Finalatmosphäre erkundigt?

Karsten Müller: Ein paar haben schon nachgefragt, aber es hielt sich in Grenzen. Wichtig war mir aber, den Jungs zu sagen, dass im Finale alles passieren kann und man nichts auf die leichte Schulter nehmen darf. Ich habe dann die Geschichte vom Finale gegen Wahrburg nochmal ausgepackt.

 

KFV: Du hast mittlerweile rekordverdächtige sechs Pokalsiege erzielt. Dein erstes Endspiel war 2008 in Kläden gegen Kickers Seehausen. Wie haben sich die Endspiele als Event gesehen für dich in den Jahren entwickelt?

Karsten Müller: Man hat schon immer gesehen, dass sich jeder Veranstalter unheimlich viel Mühe gibt so einen Pokaltag schön und abwechslungsreich zu gestalten. Dabei wird versucht, für alle, also für Groß und Klein, etwas zu bieten. Das gesamte bunte Rahmenprogramm bekommt man als Spieler in diesen Momenten aber eigentlich nur wenig mit, weil man schon sehr fokussiert ist. Zuschauerzahlen von teilweise über 1000 Leute zeigen aber, dass das Event einen hohen Stellenwert hat und die Veranstalter das Interesse der Zuschauer treffen. Das macht dann auch als Spieler Spaß vor so einer Kulisse zu spielen.

 

KFV: Christian Müller-Bollenhagen stand in seiner Laufbahn mit verschiedenen Vereinen in acht Endspielen. Gab es zwischen euch beiden hinsichtlich eures überdurchschnittlichen Erfahrungswertes diesbezüglich in der Vergangenheit einen Austausch?

Karsten Müller: Ich kenne Christian als Fußballer aus vielen Begegnungen schon seit der Jugend. Darüber hinaus gab es aber eigentlich keinen speziellen Austausch.

 

KFV: Welchen Reiz macht für dich der Pokalspielbetrieb aus und welchen Stellenwert hat dieser für dich ganz persönlich?

Karsten Müller: Wie gesagt habe ich mich schon immer sehr auf diesen Wettbewerb gefreut, weil es relativ schnell etwas zu gewinnen gibt. Ganz speziell wurde das ja mit Arneburg sehr gut sichtbar. In der Liga wurden wir im Laufe der Zeit schon als bessere „Altherren-Truppe“ belächelt. Über 30 Spieltage war es auch tatsächlich nicht immer einfach dieses geforderte hohe Level dauerhaft zu halten. Im Pokal wusste aber jeder, was zu tun ist und so waren wir dort auch sehr erfolgreich.

 

KFV: Mit dem Tennis gibt es ja bereits eine Sportart, wohin du dich in den letzten Jahren neu orientiert hast. Auch gab es bereits Gerüchte, dass du eigentlich die Fußballschuhe für Punktspiele an den bekannten Nagel gehangen hattest. Jetzt hat der Fußballsport viele Zeitfenster über viele Jahrzehnte eingenommen. Wie siehst du persönlich dDeine Zukunft im Fußball. Du bist ja Lehrer und da gibt es ja ein paar sehr gute Schiedsrichter (siehe Florian Quaaßdorff) mit diesem beruflichen Hintergrund. Sieht man dich vielleicht in dieser oder anderer Funktion zukünftig auf den Sportplätzen des Landkreises?

Karsten Müller: Die Fußballschuhe hingen auch tatsächlich schon am berühmten Nagel. Das ich nun nochmal reaktiviert wurde, war nicht geplant. Im Laufe der Zeit lernt man aber seine Wochenenden auch ohne Fußball zu füllen. Das war für mich früher eigentlich undenkbar. Aber jetzt mit ein bisschen Abstand und einer Familie sieht das schon anders aus. Dennoch war der Fußball immer ein Teil von mir und man soll niemals nie sagen.

 

KFV: Vielen Dank für das kurze Interview und viel Glück für die Zukunft!

Karsten Müller: Vielen Dank!