Stendal (aju/mm) Eine der größten Herausforderungen im Fußball ist die Gewinnung und Haltung von Schiedsrichtern. Um alle Vereine zur Absicherung des Spielbetriebes mit Schiedsrichtern in die Pflicht zu nehmen, gibt es entsprechende Vorgaben in der Spielordnung des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt (FSA).
Um diese Vorgaben und weitere Themen rund um das Schiedsrichterwesen ging es am Donnerstag in Stendal in einem Austausch auf Augenhöhe. Eingeladen hatte der Kreisfachverband (KFV) Fußball Altmark-Ost und 17 Personen beteiligten sich an dem Austausch Der Dialog sollte zu einem besseren gegenseitigen Verständnis beitragen. Vereinsvertreter konnten zudem vortragen, wo bei ihnen der Schuh drückt. Erfreulich war, dass vom FSA der zuständige Vize-Präsident Jörg Bihlmeyer und der Geschäftsführer Markus Scheibel nach Stendal gekommen waren. Das Angebot zum Austausch nutzten Interessierte aus sieben Vereinen. Die Anzahl an Vereinsvertretern hätte durchaus höher sein können, auch unter dem Ansatz, dass in der Saison 2021/22 gut die Hälfte der Mitgliedsvereine des KFV nicht die Vorgaben der Schiedsrichterordnung erfüllten, was jeweils ein Sportgerichtsverfahren nach sich zog.
Zu Beginn führte KFV-Präsident Michael Müller in das Thema ein. In den zurückliegenden Wochen waren drei Vereine zum Thema Schiedsrichtersoll auf den KFV zugekommen. Aus diesen drei Anfragen heraus entstand die Idee zu dem angebotenen Schiedsrichter-Dialog.
Zudem zeigte Müller in einer Präsentation die aktuellen Zahlen im Schiedsrichterwesen. Erfreulich ist, dass die Zahlen von aktiven Schiedsrichtern nach dem Einbruch durch Corona wieder steigen. So wurden in der aktuellen Saison bereits 17 Schiedsrichter für den KFV ausgebildet. Mit dem Schiedsrichteranwärterlehrgang (12.-14.05.2023 in Klietz) des KFV und dem digitalen Anwärterlehrgang ab 01.06.2023 des FSA bestehen zudem zwei weitere Möglichkeiten, sich noch in dieser Saison zum Schiedsrichter ausbilden zu lassen. Positiv ist, dass der Lehrgang in Klietz mit 15 angebotenen Plätzen fast ausgebucht ist. Kontaktdaten zur Anmeldung und Nachfragen eines Lehrgang können hier nachgelesen werden.
Weiterhin erfreulich ist, dass bereits 19 Vereine des KFV ihr Schiedsrichtersoll erfüllt haben. Sogar 10 Vereine haben ihr Soll übererfüllt. Dass heißt, dass sie mehr Schiedsrichter stellen als sie müssten und diese Schiedsrichter die notwendige Anzahl von 20 Spielen bereits absolviert haben. Besonders der Möringer SV und Kickers Seehausen stechen dabei heraus. Beide stellen zwei Schiedsrichter mehr als die Vorgaben es vorsehen.
Im Anschluss konnte jeder Vereinsvertreter jeweils drei Themenschwerpunkte vorschlagen. Die drei Themenvorschläge mit den meisten Nennungen wurden im Anschluss jeweils gemeinsam besprochen. Diese drei Themenvorschläge waren:
- Die Vorgabe von 20 Pflichtspielen für die Anerkennung eines Schiedsrichters in der laufenden Saison
- Die Angemessenheit und Kommunikation der Strafen bei Nichterfüllung des Schiedsrichtersolls durch das Sportgericht
- Möglichkeiten, Schiedsrichter zu gewinnen
Jeder Themenbereich wurde nacheinander zirka 25 Minuten besprochen, wobei auch unterschiedliche Ansichten vorgetragen und teilweise Missverständnisse ausgeräumt wurden. Besonders beim ersten und zweiten Themenbereich gab es einen größeren Redebedarf. Bei der Gewinnung von Schiedsrichtern präsentierte der Post SV Stendal (personalisierte Plakate und Flyer sowie weitere Unterstützungen), was sie an der Stelle bereits alles umsetzen.
Markus Scheibel berichtete wiederholt im Dialog, dass einige Ansätze in der vom FSA ins Leben gerufenen AG Schiedsrichterwesen besprochen wurden und er einige weitere Ansätze aus Stendal mit in die AG nehmen wird. Einhellig war die Meinung, dass die Herausforderung im Schiedsrichterwesen nur bestmöglich umgesetzt werden kann, wenn alle ihren Anteil dazu beitragen.
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Bildquelle: KFV