Stendal (aju). Eine der größten Diskussionspunkte im Jugendfußball und bei den Vereinsdialogen ist die Einführung der neuen Spielformen des Kinderfußballs in Deutschland. Viele Informationen wurden hierzu per Mail verschickt, auf Lehrgängen geschult und bunte Werbefilme im TV ausgestrahlt.
Aktuell ist die Akzeptanz in den 13 Stadt- und Kreisfachverbänden Sachsen-Anhalts noch gemischt. Um den Fokus nochmals zu schärfen, trafen sich kürzlich in Magdeburg Vertreter des DFB-Jugendausschusses sowie des NOFV-Jugendausschusses mit den Verantwortlichen des FSA sowie Kreisvertretern, um in einer konstruktiven Gesprächsrunde die potenziellen Störfaktoren zu beleuchten, die einer flächendeckenden Einführung der neuen Spielformen im Kinderfußball bei den G- bis E-Junioren in Sachsen-Anhalt entgegenstehen.
Der Deutsche Fußball Bund (DFB) und der Nord Ostdeutsche Fußballbund (NOFV) waren unter anderem mit Hermann Winkler (DFB-Vizepräsident und Präsident Sächsischer Fußballverband), Holger Bellinghoff (Vorsitzender DFB-Jugendausschuss), Andreas Kupper (Vorsitzender NOFV-Jugendausschuss) und Markus Hirte (DFB-Vertreter Sportliche Leitung) vertreten. Von Seiten des FSA beteiligten sich Jana Kilian (FSA-Vizepräsidentin Nachwuchs- und Mädchenfußball), Anne Bartke (Geschäftsstellenleiterin FSA), Mathias Leschek (Vorsitzender Jugendausschuss FSA) und Christian Stephan (Verbandssportlehrer).
Von den 13 eingeladenen Stadt- und Kreisverbänden nahm nur Michael Müller (Präsident KFV Fußball Altmark-Ost) die Möglichkeit dieses Austausches wahr und erläuterte im Dialog seine Erfahrungswerte. Die Thematik Einführung des Kinderfußballs ist regelmäßig Gesprächsthema innerhalb der gegenwärtig geführten Vereinsdialoge mit allen 43 Mitgliedsvereinen.
„Im KFV Altmark-Ost stellen wir fest, dass die Ansprechpartner der betroffenen Nachwuchsteams mehrheitlich nicht angetan sind vom neuen Kinderfußball“, erklärte Michael Müller im Anschluss an den gut zweistündigen Austausch. „Unabhängig eines sportlichen Mehrwertes des neuen Kinderfußballs sind die logistischen Herausforderungen für Kinderfußball-Festivals nicht zu unterschätzen. Bei der kürzlich stattgefundenen Veranstaltung in Tangerhütte mussten die Vertreter des SV Germania Tangerhütte die Sportanlage über drei Stunden vorbereiten, um das Turnier durchführen zu können. Weitere Herausforderungen sind logistischer Art. Der Ausrichter benötigt zwei Großfelder, bei mehr als 20 Teams eine entsprechende Anzahl an sanitären Einrichtungen sowie an Mini-Toren. Wir als KFV sind bestrebt, unseren Mitgliedsvereinen in den entsprechenden Altersklassen ein regelmäßiges, zuverlässiges und mit geringen Aufwendungen verbundenes Spielangebot zu organisieren. In der letzten Zeit hatten wir steigende Mitgliederzahlen in unseren Vereinen, die wir bei unseren Entscheidungen steht’s mit einfließen lassen. Die Ansätze des neuen Kinderfußballes sind ein wunderbares Trainingsmittel, aber im Spielbetrieb in unserer Region schwer umzusetzen. Diese Rückmeldung bekomme ich nicht nur von unseren Vereinen, sondern auch aus Gesprächen mit anderen Trainern, wie kürzlich mit einem F-Jugend Trainer in Friesland.“
In der Vergangenheit führte der KFV bereits zentrale Kinderfußballturniere in Bismark, Havelberg, Klietz und Tangerhütte durch. Weiterhin wird durch die Rene` Tretschok Fußballschule, welche in Kooperation mit der Kreissparkasse Stendal durchgeführt wird, auch der Kinderfußball den Vereinen nahegebracht.
Die neuen Spielformen beziehen sich auf die Altersklassen G-, F- und E-Junioren. Sie stellen das kindgerechte Spielen mit dem Ball am Fuß und das Erzielen von Toren in den Mittelpunkt. Ein Beispiel für den neuen Kinderfußball ist das Spiel 3 gegen 3 auf vier Tore.
Bildquelle: KFV