Handspiel, Auswechslungen, Münzwurf – am 1. Juli treten neue Fußballregeln in Kraft, die wichtigsten Änderungen im Kurzüberblick.
Trainer: In Zukunft können auch Teamoffizielle (u. a. Trainer) genau wie die Spieler mit einer Gelben oder Roten Karte bestraft werden. Kann der Schuldige nicht ausgemacht werden, erhält automatisch der Chef-Trainer die Verwarnung beziehungsweise den Innenraumverweis.
Münzwurf: Bislang hatte der Gewinner des Münzwurfs die Seitenwahl. Nun darf der Gewinner zwischen Seitenwahl und Anstoß wählen.
Auswechslung: Um Zeitspiel zu verhindern, muss der ausgewechselte Spieler, sofern der Schiedsrichter keine andere Weisung erteilt, fortan das Feld an der nächstmöglichen Begrenzungslinie verlassen – das kann die Tor- oder Seitenauslinie sein. Das Abklatschen mit dem Einwechselspieler in Höhe der Mittellinie wird damit seltener.
Mauer: Bei einem Freistoß dürfen sich die Spieler der ausführenden Mannschaft nicht mehr in die Mauer stellen. Sie müssen einen Meter Abstand halten. Vorausgesetzt: Die Mauer besteht aus drei oder mehr Abwehrspielern.
Strafstoß: Der Torhüter muss beim Strafstoß künftig nur noch mit einem Fuß auf Höhe der Torlinie stehen, nicht mehr mit beiden Füßen.
Abstoß/Freistoß: Bisher musste der Ball immer erst den Strafraum verlassen, ehe er von einem Mitspieler berührt werden durfte. Jetzt dürfen Mitspieler ihn auch im Strafraum annehmen. Der Ball ist im Spiel, sobald er mit dem Fuß gespielt wurde und sich eindeutig bewegt. Gegenspieler dürfen an den Ball, sobald dieser mit dem Fuß gespielt wurde.
Freistoß: Freistöße dürfen auch dann schnell ausgeführt werden, wenn der Schiedsrichter noch eine Gelbe oder Rote Karte zeigen will. Die Verwarnung kann er bei der nächsten Spielunterbrechung nachholen, um somit eine mögliche Torchance nicht zu verhindern.
Schiedsrichter: Der Schiedsrichter ist künftig nicht mehr „Luft“. Bislang lief die Partie einfach weiter, wenn der Unparteiische vom Ball getroffen wurde. Fortan gilt: Wird er angeschossen und ändert damit die Spielrichtung beziehungsweise den Ballbesitz oder geht der Ball dadurch sogar ins Tor, gibt es Schiedsrichter-Ball.
SR-Ball: SR-Bälle werden nun nur noch mit einem Spieler der Mannschaft durchgeführt, die vor der Unterbrechung den Ball zuletzt berührte. Besonderheit: Im Strafraum wird der SR-Ball immer mit dem Torhüter der verteidigenden Mannschaft ausgeführt. Alle anderen Spieler haben einen Abstand von 4 Metern einzuhalten.
Handspiel: Torerzielungen mit der Hand sowie sich klar ergebende Torchancen durch ein Handspiel werden fortan ungeachtet einer Absicht abgepfiffen. Hände und Arme über Schulterhöhe sowie Vorteilsgewinnung durch das Berühren des Balles mit Hand oder Arm zählen nun ebenfalls zu unerlaubtem Spiel. Erlaubt bleibt weiterhin unabsichtliches Handspiel sowie körpernahe Arm-/Handhaltung oder das Abfangen einer Fallbewegung auf dem Boden.
Weitere Regeländerungen sowie nähere Informationen können bis zur Veröffentlichung des offiziellen DFB-Regelwerks 2019/20 über den Kreisschiedsrichterausschuss eingeholt werden.