Stendal (PM FSA) Der Sport im Landkreis Stendal steht für Gemeinschaft, Bewegung und Gesundheit. Er trägt dazu bei, Menschen zusammenzubringen, Talente zu fördern und ein aktives, gesundes Leben zu unterstützen. Zudem spielt er eine wichtige Rolle bei der Förderung des Teamgeistes und der Integration in der Gesellschaft. Letzteres haben Yusef Fathi und seine Freunde des „FC Defiant“, einer Gruppe irakischer und deutscher junger Männer, bewiesen – eine Erfolgsgeschichte, die durch das Netzwerk „Integration durch Sport“ unterstützt wurde.
Die ganze Geschichte hat im Sommer 2022 begonnen. „Mein Bruder, ein paar Freunde und ich haben zusammen viel Fußball gespielt und hatten so die Idee, einen Verein zu gründen und damit offiziell Straßenfußball zu spielen“, erklärt Fathi, der die organisatorischen Fäden der Gruppen in den Händen hält. Er war es auch, der im Jahr 2024 den Kontakt zum Kreisfachverband (KFV) Fußball Altmark-Ost suchte. „Wir haben uns weiterentwickelt, uns einen Namen gegeben und ein Logo entworfen. Der Gedanke war: den nächsten Schritt nehmen“, so Fathi, der mit seinen Freunden einen eigenen Verein gründen wollte.
Michael Müller hat sich die ganze Story der Freizeitkicker einmal angehört. „Wenn wir in den Geschichtsbüchern zahlreicher Vereine blättern würden, würden wir sicher sehr ähnliche Aufzeichnungen finden“, so der KFV-Präsident. „Insofern freue ich mich erst einmal, dass die Jungs Sport treiben.“ Konkret äußerten Fathi und Co das Interesse, regelmäßig an Turnieren des KFV teilzunehmen und baten um Unterstützung zur Vereinsgründung. „Hier wurde schnell klar, dass das so einfach nicht wird. Gemeinsam mit den Netzwerkpartnern haben wir über die Formalitäten aufgeklärt und zeitgleich aufgezeigt, wo diese Gruppe aktiv Sporttreiben kann – auch außerhalb des organisierten Vereinssports“, erklärt Müller weiter.
Zum einen sind die Kicker an die Kreissparkasse Stendal und zum anderen an den Fußballverband Sachsen-Anhalt verwiesen worden. Yusef Fathi und sein „FC Defiant“ haben im Jahr 2025 an der Fairplay-Soccer-Tour des Geldinstituts teilgenommen. Diese zählt zu den größten sportpädagogischen Projekten Deutschlands und begeistert seit 25 Jahren Kinder, Jugendliche und Erwachsene in der Bundesrepublik – unabhängig ihrer Herkunft. Von Beginn an werden die außerordentlichen Potenziale des Sports genutzt, um Menschen Teilhabe zu ermöglichen und dabei ein demokratisches, vielfaltsbewusstes und gewaltfreies Miteinander zu fördern. Aus dem Vorrunden-Turnier in Osterburg ist die Gruppe als Sieger hervorgegangen und hat sich für das Bundesfinale qualifiziert.
„Die Unterstützung durch KFV und Netzwerk war großartig, das Turnier hat uns richtig Spaß gemacht“, berichtet Fathi. „Leider konnten wir beim Finale aus organisatorischen Gründen nicht teilnehmen.“ Dafür war das Strandfußball-Turnier des FSA in Wischer kürzlich der Höhepunkt des „FC Defiant“ in diesem Sommer. „Unser Fazit war, dass wir auf einem anderen Untergrund als Rasen sicher besser abgeschnitten hätten“, erklärt Yusef Fathi. „Das war aber eine großartige Erfahrung und wir wollen im nächsten Jahr wieder mitmachen.“
Auch darüber hinaus möchte die Gruppe fußballerisch aktiv bleiben. „Wenn wir von Straßenfußball-Turnieren erfahren, möchten wir gern daran teilnehmen“, wirbt Fathi damit, ihn über Termine zu informieren. Auch steht eine Vereinsgründung weiter auf der Agenda, bei der Müller und Co. beratend zur Seite stehen. „Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung und haben erfahren, dass es in der Region ein funktionierendes Netzwerk gibt“, erklärt Yusef Fathi abschließend.
Was Integration durch Sport ausmacht, zeigt sich auch am Freitag, 22. August. Dann findet ab 15 Uhr das Sportfest „Fit und Fair“ für Groß und Klein auf der Skateranlage in Stendal statt. Angeboten werden eine BMX-Meisterschaft, Volleyball, Fußball sowie eine Fitness-Ralley. Zudem werden die stärksten Stendaler gesucht.
Bildquelle: KFV