Nervenstarke Eintracht triumphiert

Vor 367 zahlenden Zuschauern setzte sich gestern Abend der SV Eintracht Lüderitz mit dem Gewinn der Hallenkreismeisterschaft die Krone auf. Dabei profitierte der neue Champion sowohl im Halbfinale (gegen Klietz) als auch im Endspiel gegen Uenglingen von seiner Nervenstärke am Neunmeterpunkt.

Dabei startete die Endrunde alles andere als vielversprechend für die Eintracht, die im ersten Spiel gegen den späteren Finalgegner Uenglingen eine herbe 1:5-Packung kassierte. Nachdem es im zweiten Gruppenspiel gegen Goldbeck schnell 0:1 aus Sicht der Tuchen, Pielniok und Co. hieß, schien der Fisch bereits geputzt zu sein, war er aber nicht: Erst folgte der Ausgleich und 80 Sekunden vor Schluss war das Spiel sogar gedreht und die ersten drei Zähler auf dem Konto der Lüderitzer. Als im letzten Gruppenspiel gegen Gladigau ein 2:1 erkämpft wurde, war als Gruppenzweiter plötzlich sogar das Halbfinale erreicht. Der erste Gruppenplatz ging an Uenglingen, das nach dem Auftaktsieg gegen Lüderitz auch gegen Gladigau (3:1) und Goldbeck (2:1) siegte.

In Gruppe A qualifizierten sich derweil Germania Klietz und die SG Tangermünde/Schönhausen II. Zwar starteten die Germanen trotz des ersten Turniertreffers durch Patrick Blümner nach bereits 60 Sekunden „nur“ mit einem 1:1 gegen Bismarks Reserve, machten aber im Anschluss gegen Tangermünde/Schönhausen II (2:0) und Klein Schwechten (3:0) den Gruppensieg perfekt. Rang zwei sicherte sich mit Tangermünde/Schönhausen der Underdog. Der einzige Kreisklasse-Vertreter setzte sich nach dem Auftaktsieg gegen Klein Schwechten (3:0) im entscheidenden letzten Gruppenspiel gegen Bismark II knapp mit 1:0 durch. Die Schwarz-Weißen hatten zuvor eine bessere Ausgangslage in einem kuriosen Spiel gegen Klein Schwechten liegen lassen, als sie schon verdient mit 2:0 führten. Zunächst bekam Heide’s Pascal Köppe die Murmel so an den Kopf, dass der Ball sich von dort über Keeper Niklas Kannenberg ins T0r senkte. Apropos Kannenberg, nur wenig später rutschte dem Keeper ganz zur Freude der unzähligen mitgereisten Heide-Fans der Ball unter dem Schlappen durch.

Im ersten Halbfinale standen sich somit Germania Klietz und Eintracht Lüderitz gegenüber. Wie schon zum Turnierauftakt sollte Frühstarter Blümner, der nach gerade einmal 15 Sekunden zur Führung traf, den Reigen eröffnen. Als Richardt Klipp keine Zeigerumdrehung später auf 2:0 und drei Minuten vor Schluss mitten in der Lüderitzer Drangphase seinen Doppelpack schnürte und auf 3:0 erhöhte, war der Kater gekämmt – denkste! Moritz Hartleben machtes es zwei Minuten vor Ultimo mit einem schnellen Doppelpack wieder spannend und als Florian Brückner in der Schlussminute zum 3:3 einnetzte, war Lüderitz zurück und es ging ins Neuenmeterschießen. Dort leistete sich Florian Kleinat den entscheidenden Fehlschuss und zwar gleich doppelt. Nachdem sein erste Versuch gehalten wurde, entschied das Schiedsrichterkollektiv auf Wiederholgung, doch abermals behielt Tuchen die im Eintracht-Tor die Oberhand und sorgte für das Finale.

Dort wollten im Anschluss auch Uenglingen und Tangermünde/Schönhausen II hin. In einem offenen Schlagabtausch brachte ein Doppelschlag von John Phillipp Hunnius und Marwin Peters die Uenglinger auf die Siegerstraße. Fabian Martin Jandt machte kurz vor Schluss sogar noch den Deckel drauf – 3:0.

Im anschließenden Neunmeterschießen um Rang drei behielt der Underdog nach Treffern von Kuß und Hampel die Oberhand, weil auf der anderen Seite Schulz und Wurg-Mathewes verschossen.

Im Finale kam es dann zum erneuten Aufeinandertreffen von Uenglingen und Lüderitz, anders als noch beim 5:1 in Gruppenspiel, standen sich nun beide auf Augenhöhe gegenüber. Allerdings waren es erneut die Uenglinger, die nach feiner Einzelleistung von Jandt früh in Front gingen. Lucas Drees gelang in einer von Taktik geprägten Partie zwar noch der Ausgleich, viel mehr passierte aber nicht und somit sollte die Entscheidung erneut vom Punkt fallen. Und diese sollte sich hinziehen – erst nach dem 14. Versuch war Schluss, mit dem besseren Ende für die Eintracht aus Lüderitz. Während Fabian Martin Jandt für Uenglingen nur den Pfosten traf, schoss Andy Pielniok seine Lüderitzer zum Titel.

Unglücksrabe Jandt durfte sich dennoch mit sechs Treffern über die Trophäe zum besten Torschützen freuen. Zum besten Keeper wurde Klein Schwechtens Jonas Theuerkauf gewählt.

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