Stendal (PM Landkreis/ aju). Traditionell am letzten Freitag im November werden im Landkreis Stendal die Sportförderpreise verliehen. Landrat Patrick Puhlmann, Schul-, Sport und Kulturausschuss-Vorsitzender René Scherinkau, Kreissportbund-Präsidentin Carola Schulz und Sparkassen-Chef Jörg Achereiner haben gleich 20 Trophäen samt Urkunden und Blümchen überreicht. Darüber hinaus erhielt Stendals Oberbürgermeister außer Dienst, Klaus Schmotz, nachträglich einen Ehrenpreis. Die Band „Die Kreuzer“ hat den Abend musikalisch eingerahmt.
„Der Sportförderpreis ist wieder in der Normalität angekommen“, blickte der Landrat in seiner Rede zurück. Denn zum zweiten Mal nach Corona hat die Ehrung wieder zum traditionellen Termin stattgefunden. „19 Einzelsportler und Mannschaften stehen im Mittelpunkt“, kündigte Puhlmann an. Was zu diesem Zeitpunkt nur Wenige im Ausbildungszentrum der Kreissparkasse in Stendal wussten: Am Ende werden sogar 20 Preise verliehen. Denn ein späterer Preisträger wusste vorher noch nichts von seinem Glück.
„Diese Art der Sportförderung und damit die Anerkennung der Leistung des Kreissportbundes, der Vereine und jedes einzelnen Sportlers ist ein Baustein für die Entwicklung des Zusammengehörigkeitsgefühls in unserem Landkreis“, unterstrich der Landrat die Bedeutung der Preisverleihung. „Der Sport dient natürlich auch der Gesunderhaltung und fördert die Fitness“, vergaß Patrick Puhlmann nicht. „Der Sport ist für uns zur freiwilligen Pflichtaufgabe geworden und so wird es auch bleiben“, so die klare Vision des Landrates für die Zukunft. Er würdigte aber auch die Verdienste derer, die sich engagieren, an diesem Abend aber nicht ausgezeichnet wurden. „Es sind die vielen, überwiegend ehrenamtlichen Helden des Alltags, die sich in ihrer Freizeit als Trainer, Übungsleiter, Vorstand oder fleißiger Helfer im Hintergrund für den Vereinssport stark machen. Und damit gleichzeitig stark machen für das Gemeinwohl. Nicht zu vergessen, das Engagement der Eltern in der Kinder- und Jugendabteilung.“
Zu den Geehrten aus zahlreichen Sportarten gehörten auch einige Fußballer.
Der Abend hatte bei den Fußballern einen roten Faden, welcher sich um drei Dinge drehte: die Zahl 20, dem SV Eintracht Lüderitz und Michael Müller (Vize-Präsident Sport beim KSB und Präsident des Kreisfachverbands Fußball Altmark-Ost), welcher wie in den Vorjahren die jeweilige Laudatio von ausgezeichneten Persönlichkeiten, welche im Zusammenhang mit dem regionalen Fußball stehen, vornahm.
Nicht nur das Mirco Vogel und seine Band „Die Kreuzer“ in Lüderitz ihren Probenraum haben und er selber die E-Jugend des SV Eintracht Lüderitz trainiert. Jens Tuchen ist seit über 20 Jahren im Sportverein als Trainer und Abteilungsleiter im Fußball aktiv, so Müller in seiner Laudatio zu Jens. Dabei hat sich der SV Eintracht Lüderitz zu einer Fußballhochburg im Landkreis Stendal entwickelt und beide Herrenteams haben bei Punktspielen in dieser Saison in ihrer jeweiligen Spielklasse als Verlierer verlassen. Wie weitere ausgezeichnete Funktionsträger, fing Jens seine ehrenamtliche Funktion als Trainer der F-Jugend an.
Michael Häußler ist beim SV Grieben seit dem Jahr 2017 Abteilungsleiter Fußball. „Auch unter seiner Führung hat sich der Verein zu einem der mitgliederstärksten im Landkreis Stendal entwickelt“, betonte Müller in seinen Worten für Preisträger Häußler. Zwei Herrenteams gibt es in Grieben bereits schon ewig. Dass aber gleich fünf Nachwuchsteams beim SV Grieben im Spielbetrieb aktiv, dies ist mindestens eine Ewigkeit her und auch ein Verdienst von Michael.
Etwas über 20 Jahre, um genau zu sein seit dem 17. Oktober 2003, ist Holm Hansens Trainer der Fußballer des Kreveser SV, wie Michael Müller berichtete. In dieser Zeit zählten Duelle mit den Profis des 1. FC Magdeburg zu den Höhepunkten des Übungsleiters, der für diese Konstanz an der Seitenlinie den Sportförderpreis erhielt. So führte Holm das Herrenteam 2007 in die Landesklasse und 2014 sogar für drei Spielzeiten in die Landesliga. In der aktuellen Saison ist das Herrenteam des Kreveser SV die einzige Mannschaft, welche im Pokal den SV Eintracht Lüderitz mit 1:0, der Treffer viel in der 90. Spielminute, bezwingen konnte.
Elfi Baumann (Frauenwartin beim KSB) sorgte in der Folge für die Überraschung des Abends. Denn zu den 19 Preisträgern kam nun noch einer dazu, der es aber nicht wusste. Wollte Michael Müller doch gerade seine Laudatio auf Alexandra und Steffen Lenz halten, wurde er selbst auf die Bühne geschickt. „Er hat den Kreisfachverband Fußball Altmark-Ost in den vergangenen Jahren mit einem jungen Team zu einem anerkannten Partner über die Kreisgrenzen hinausgemacht. Doch dafür ehren wir ihn gar nicht, sondern für sein Engagement im KSB“, so Baumann. „Er bringt Ideen ein und treibt die Digitalisierung voran“, erklärte die Frauenwartin weiter und dankte Müller für seinen Einsatz.
Bei den Eheleuten Lenz kam dann wieder Eintracht Lüderitz ins Spiel, denn aufgrund einer Begegnung während eines Fußballspiels zwischen der Eintracht und Post Stendal wurde Steffen Lenz letztlich Schiedsrichter, wie Müller in seiner Laudatio berichtete. Zuvor trainierte Steffen über viele Jahre zuerst im Nachwuchs- und später im Herrenbereich. Seine Frau Alexandra trainiert und betreut seit 10 beim Nachwuchsteams beim Post SV Stendal und aktuell die B-Junioren. Gemeinsam erhielten beide für ihren Einsatz im Fußball-Sport den Sportförderpreis. Bemerkenswert bei Familie Lenz ist, dass in vielen Jahren der Trainertätigkeit sie zusammen fünf Vizetitel holten, jedoch noch keine Meisterschaft bzw. Pokal.
Zwei weiteren Preisträger waren am Freitagabend Stefan Roggenthin (SV Medizin Uchtspringe) und Torsten Dirk (SV Blau-Weiß Gladigau). Beide bringen sich seit vielen Jahren in verschiedenen Rollen in ihren Vereinen ein, wie Müller betonte. Und auch hier gab es einen Bezug zur 20 und dem SV Eintracht Lüderitz. Was viele wahrscheinlich nicht wussten, dass der Vereinsvorsitzende, Schiedsrichter und Trainer des SV Medizin Uchtspringe seine ersten Fußballerfahrungen bei der SV Eintracht Lüderitz macht. Seit nunmehr 2003, und damit 20 Jahren, fungiert Torsten Dirk als Abteilungsleiter bei der SV Blau Weiß Gladigau und trainierte über 15 Jahre erst im Nachwuchs und später im Herrenbereich. Eigentlich legte Torsten im Jahr 2020 seine Trainertätigkeit nieder, jedoch als am 6. Mai 2023 kein Trainer zur Verfügung stand, übernahm Torsten kurzfristig dies Aufgabe. Obwohl die allgemeinen Voraussetzungen sehr schlecht waren, nur 10 Spieler und einen davon noch reaktiviert, sprang ein 2:0 Erfolg raus. Und wer war Gegner dieser Partie, natürlich der SV Eintracht Lüderitz.
Alle Preisträger auf einen Blick
Johanna Koch, Stendaler Leichtathletikverein 1992
Emma Gille, Reit-, Fahr- und Tourismusverein Krumke
Ahata Hleizer, Stendaler Schachklub
Mailo Rose, Tennsiverein Osterburg
Greatest Popies, TV Popcorn Stendal
Quentin Schild, ESV Lok Stendal
Holger Mussin, Kreiskeglervereinigung Stendal
Erste Herrenmannschaft Stendaler KC
Jens Tuchen, SV Eintracht Lüderitz
Michael Häußler, SV Grieben 47
Erste Herrenmannschaft Handball SV Preussen Schönhausen
Mannschaft Herren 40, Tennisverein Osterburg
Cora Kaupke, SG Einheit Stendal
Holm Hansens, Kreveser SV
Abteilung Kraftsport, SV Grieben 47
Michael Müller, Kreissportbund Stendal-Altmark
Alexandra und Steffen Lenz, Post SV Stendal
Organisationsteam Landessportspiele des BSSA, BRS SV Stendal
Stefan Roggenthin, SV Medizin Uchtspringe
Torsten Dirk, SV Blau-Weiß Gladigau (aus 2022)
Ehrenpreis
Klaus Schmotz, Oberbürgermeister Hansestadt Stendal a. D (aus 2022)
Der KFV Altmark-Ost möchte den Ausgezeichneten herzlich gratulieren und alle Vereine motivieren, verdienstvolle Personen für Auszeichnungsaktionen vorzuschlagen. Eine Möglichkeit dazu ist der Sportförderpreis 2024.
Bildquelle: Stefan Rühling