Stendal (aju). Welche Erfahrungen haben wir im zu Ende gehenden Jahr gemacht? Mit dem 1. FC Lok Stendal beteiligt sich aus dem Landkreis Stendal landes- und kreisweit nur noch eine A-Junioren-Mannschaft am Spielbetrieb, der neue, vom DFB verordnete Kinderfußball, besteht nicht nur aus Funino, Hallen-Kreismeisterschaften können zwei Monate andauern und futsalfrei gestaltet werden, bei den Vereinen besteht wieder Interesse am Ausrichten von Pokalfinal-Wochenenden und zweitägige Pokalfinals gemeinsam mit dem Herrenbereich mit insgesamt sieben Endspielen haben auch ihre Faszination.
Sehr erfreulich war im Sommer die Anzahl der gemeldeten Teams. Mit mehr als 100 Mannschaften von den G- bis zu den B-Junioren verzeichnete der Jugendausschuss des KFV Altmark-Ost eine Beteiligung am kreislichen Spielbetrieb, die es mehr als zehn Jahre nicht mehr gab. Mit drei Teams aus Altmark-West konnten bei den B-Junioren sogar zwei Staffeln gebildet werden. Das lässt die Hoffnung keimen, dass vielleicht schon zur Saison 2025/2026 und mit westaltmärkischer Beteiligung eine Wiederbelebung der Kreisliga für A-Junioren erfolgen kann.
Nicht erfreulich war unter anderem die hohe Anzahl an Gelben und Roten Karten bei den C- (85 GK davon 6 an Offizielle; 1 GRK, 2 RK) und den B-Junioren (62 GK; 2 GRK; 3 RK, davon 1 an einen Offiziellen) sowie die verbalen Auseinandersetzungen auf und neben den Spielfeldern. Beleidigungen von Spielern, Schiedsrichtern, Übungsleitern, Betreuern und Eltern haben ein erschreckendes Maß angenommen. Hier sind auch die Vereinsverantwortlichen gefragt, in ihren Reihen Einfluss zu nehmen und für ein entsprechendes Auftreten zu sorgen. Der Spruch „Zum Fußball gehören nun einmal Emotionen“ kann an dieser Stelle kein Alibi für Beleidigungen und Respektlosigkeit sein. „Die ostaltmärkischen Fußballfelder sind kein Ort, an denen man am Wochenende die Sau rauslassen kann“, erklärt Axel Junker, der Vorsitzende des KFV-Jugendausschusses.
Nicht erfreulich waren zudem 18 Spielverlegungen bei den C-Junioren (bei 66 Spielen in Hinrunde) nach dem Staffeltag sowie die Rückzüge der SG Havelberg/Warnau (B-Junioren) und vom TuS Sandau (E-Junioren) aus dem laufenden Spielbetrieb. Und das nach einem Kreisliga-Spiel der C-Junioren die Polizei mit drei Fahrzeugen anrücken muss, gehört ebenfalls zum nicht Erfreulichen 2024.
Was erwartet uns im neuen Jahr? Das Spielrecht für 17-jährige im Herrenbereich soll noch einmal auf den Prüfstand des Landesfußballverbandes und bei den D-Junioren soll im Land der „Twin-Modus“ eingeführt werden. Das bedeutet: eine Mannschaft mit idealerweise 16 Spielern wird geteilt und tritt jeweils im „Sieben-gegen-Sieben“ an. Das soll den Nachwuchsspielern im sogenannten ‚ersten Goldenen Lernalter’ eine bessere Entwicklung garantieren. Bei allen Neuerungen, die jährlich von DFB und FSA auf den Weg gebracht werden, bleiben den Kreis- und Stadtfußballverbänden immer noch eigene, an die Region angepasste Gestaltungsmöglichkeiten.
Ein großes Dankeschön geht zum Jahresende an alle Mitstreiter in den Vereinen und im Jugendausschuss des KFV Altmark-Ost, die engagiert und ehrenamtlich für einen geordneten Spielbetrieb des kreislichen Nachwuchsfußballes gesorgt haben. Nicht zu vergessen die Kreissparkasse Stendal, die sich seit Jahren im Punkt- und Pokalspielbetrieb sowie bei den Hallen-Kreismeisterschaften als ein verlässlicher Partner des KFV Altmark-Ost erweist. Bleibt für das neue Jahr zu hoffen, dass das Erfreuliche gegenüber dem Unerfreulichen überwiegt. Dafür kann jeder einen Beitrag leisten.