Schernebeck (mm). Am letzten Samstag wurde das 6. Inklusions-Fußballturnier auf dem Fußballplatz in Schernebeck durchgeführt. Der Veranstalter war der Altmärkische Gehörlosensportclub e.V., der 2016 gegründet wurde und aktuell 16 Mitglieder hat. Der Altmärkische Gehörlosensportclub besteht aus den Sparten Bowling, Dart, Fußball und demnächst möglicherweise Rommé/Skat.
Ein Inklusions-Fußballturnier ist ein Wettbewerb, der darauf ausgerichtet ist, Menschen mit und ohne Behinderung zusammenzubringen und ihnen die Möglichkeit zu geben, gemeinsam Fußball zu spielen. Diese Turniere sind ein wichtiger Bestandteil der Inklusionsbewegung im Sport und tragen dazu bei, Vorurteile abzubauen und ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung zu schaffen.
Bereits zwischen 1999 bis 2016 wurden in Hassel Inklusions-Fußballturniere unter dem Vorgängerverein, dem Altmärkischen Gehörlosenverein e.V, durchgeführt. Die niedrigste Teilnehmerzahl lag bei vier Mannschaften und die höchste bei 16 Teams aus ganz Deutschland.
Im Jahr 2019 fand unter dem neu gegründeten Altmärkischen Gehörlosensportclub eine Wiederbelebung des Inklusions-Fußballturnieres statt. Zunächst auf der Sportanlage in der Stendaler Haferbreite und später auf dem Sportplatz in Schernebeck.
Bei der sechsten Auflage nahmen nun fünf Mannschaften teil. Darunter waren drei gehörlose Teams vom Gehörlosenverein Merseburger Rabe, dem Berliner Gehörlosen Sportverein und vom Gastgeber, dem Altmärkischen Gehörlosensportclub. Vervollständigt wurde das Starterfeld vom A-Team aus dem Raum Tangerhütte (hörend und nicht hörend) und von der SG Freundschaft Schernebeck (hörend).
Gespielt wurde auf dem Kleinfeld und der Spaß sollte im Vordergrund stehen. Wobei ein gewisser sportlicher Ehrgeiz bei dem einen oder anderen Spieler zum Ausdruck kam. Die beiden Schiedsrichter, die aus Leipzig und Rathenow anreisten, waren ebenfalls gehörlos. Sie nutzten keine Pfeife im Spiel sondern für ihre Kommunikation eine Fahne.
Die Lautstärke auf der Sportanlage war einer der größten Unterschiede im Vergleich zu einem Fußballturnier von Menschen ohne Beeinträchtigung. Hintergrund der geringen Lautstärke war, dass auf dem Spielfeld und unter den Zuschauern vornehmlich die Gebärdensprache genutzt wurde.
Die unterschiedliche Kommunikation konnte auch auf dem Spielfeld wahrgenommen werden. „Hörende können schimpfen und schreien, die tauben Spieler können es aber nicht hören und umgekehrt ist es genauso, dass die hörenden Spieler die Gebärdensprache nicht verstehen“, erklärte Reiko Lühe, der 2. Vorsitzende des Altmärkischen Gehörlosensportclubs.
PS: Das Turnier gewannen die Hausherren von der SG Freundschaft Schernebeck vor dem team aus Merseburg. Im normalen Spielbetrieb wirken im Team der SG Freundschaft Schernebeck zwei Spieler mit, die hörbeeinträchtigt sind. Die Siegerehrung wurde vorgenommen von Thomas Niebylski, welcher Abteilungsleiter Fußball im Altmärkische Gehörlosensportclub e.V. und zugleich auch Spieler der SG Freundschaft Schernebeck ist.