Stendal (mm/srü). In der Pokalsaison 1995/1996 hat der FSV Lok Altmark Stendal mit dem Einzug in das DFB-Viertelfinale eine bundesweit beachtete Sensation geschafft. Eine solche Leistung wurde seitdem nicht wieder erreicht und war auch davor einzigartig. Am 31. Oktober 1995 schieden die Altmärker im Elfmeterschießen knapp mit 4:5 gegen Bayer 04 Leverkusen (mit Spielern wie Völler, Schuster und Sergio) aus. In den vorhergehenden Pokalrunden hatten die Altmärker den VfL Wolfsburg, Hertha BSC und Waldhof Mannheim besiegt. Diese sensationelle Pokalsaison feiert in der Spielzeit 2025/2026 Jubiläum – liegt es doch nun genau 30 Jahre zurück. Jedes der vier Spiele wird in der Talkrunde „Reingegrätscht – Der Sport-Talk der Altmark“ einmal thematisiert.
In der ersten Ausgabe am Montagabend (25. August) lag der Fokus auf den beiden DFB-Pokalspielen der ersten Hauptrunde zwischen den Altmärkern und dem VfL Wolfsburg. Zu Gast waren dieses Mal die Fußballlegenden Roy Präger (ehemals VfL Wolfsburg) und sein früherer Gegenspieler Detlef Suchanek (ehemals FSV Lok Altmark Stendal).
Roy Präger war bereits etwas früher angereist, um den trainierenden Kindern vom Förderzentrum Nord ein paar Übungen mit dem Ball zu zeigen und ihnen ein paar Worte für die Zukunft mitzugeben.
Unter dem Motto „Das doppelte Spiel gegen den VfL Wolfsburg” wurden, moderiert von Sabrina Bramowski, zahlreiche Geschichten und Anekdoten der Zeitzeugen vorgetragen, aber auch die Zeit vor und nach dem Spiel der beiden Gäste beleuchtet. Fast auf den Tag genau vor 30 Jahren (26. August 1995) musste das Pokalspiel zwischen Lok Stendal und den Niedersachsen beim Stand von 1:1 in der 116. Spielminute wegen Dunkelheit abgebrochen werden. Das Wiederholungsspiel am 6. September 1995 gewannen die Stendaler im Elfmeterschießen mit 4:3.
Beim Talk stellte sich heraus, wie unterschiedlich die Voraussetzungen der beiden Mannschaften damals waren. So reiste der Favorit aus Wolfsburg, nur wenige Wochen zuvor noch Pokalfinalist gegen Borussia Mönchengladbach (0:3), bereits am Vortag an, während die Rolandstädter noch am Spieltag ihrer beruflichen Tätigkeit nachgingen. In einem Ausschnitt von 1995 erzählte Torsten Aurich einem MDR-Team, dass er bis kurz vor Spielbeginn auf seiner Arbeitsstelle war und Baumaschinen vermietete. Aber es gab auch Übereinstimmungen zwischen beiden Mannschaften: So machte der VfL Wolfsburg in der aktiven Zeit von Roy Präger einmal eine Raupe in einer Wolfsburger Kneipe, während die Stendaler selbiges in der Tangermünder Kornkammer machten.
Die weiteren Fußballkarrieren von Präger und Suchanek verliefen hingegen sehr unterschiedlich. Während der Wolfsburger Angreifer 1999 zum HSV und später sogar in die Champions League und die A2-Nationalmannschaft kam, wechselte der Stendaler im selben Jahr zum TuS Schwarz-Weiß Bismark. Zuvor hatte Suchanek sich in einem Spiel beim FSV Lok Altmark Stendal ernsthaft verletzt.
Die dritte Staffel von „Reingegrätscht – Der Sport-Talk der Altmark” wird gemeinsam vom 1. FC Lok Stendal, dem Nachfolgeverein des FSV Lok Altmark Stendal, und dem KFV Fußball Altmark-Ost organisiert. Der Offene Kanal Stendal ist ebenso als Partner an Bord und strahlt diese ersten Folge am 11. September um 20.15 Uhr aus. Später kann er auch im Internet angesehen werden.
Wie bei „Reingegrätscht“ üblich, konnten die Gäste an einem Quiz teilnehmen. Als Gewinner wurde Toralf Meier von Detlef Suchanek gezogen. Maier engagiert sich auch im Nachwuchsbereich als Trainer des 1. FC Lok Stendal.
Der jüngste Talk wurde vom der Kreissparkasse Stendal und Klaus Peter Krebs unterstützt. Ein Dank der Verantwortlichen geht auch an Dirk Schultz, der Bilder und Filme aus dem Jahr 1995 zur Verfügung gestellt hat.
Der nächste Talk der Veranstaltungsreihe „Reingegrätscht – Der Sport-Talk der Altmark“ ist für den 23. September zum Pokalspiel der zweiten Runde zwischen Stendal und Hertha BSC geplant. Dazu stehen Karsten Heine (ehemals Trainer Hertha BSC) und Dirk Grempler (ehemals Spieler FSV Lok Altmark Stendal) Frage und Antwort.
Bildquelle: KFV/ Stefan Rühling