Stendal (mm). Zum Abschluss des Jahres und kurz vor dem zweiten Advent nahm der Kreisfachverband (KFV) Fußball Altmark-Ost noch eine besondere Ehrung vor. Im Rahmen einer Ehrenamtsveranstaltung im Ausbildungszentrum der Kreissparkasse Stendal setzte Walter Brockmann seinen Namen unter eine Laudatio im Goldenen Buch des Kreisfußballverbandes.
Walter Brockmann legte im Oktober 1964 in Osterburg seine Schiedsrichterprüfung unter Wolfgang Raikowski ab. Seit nunmehr 59 Jahren ist Walter ein guter, zuverlässiger und kameradschaftlicher Schiedsrichter sowie Pate, der im April seinen 80. Geburtstag beging.
Walter widmete sich in den vergangenen Jahren besonders der Unterstützung von jungen Schiedsrichtern. So unterstützt er junge Schiedsrichter bereits in den letzten Jahren seiner aktiven Schiedsrichtertätigkeit als Assistent. Bevor er Schiedsrichter wurde, lief Walter in Osterburg und Gladigau selbst dem Ball hinterher. Mittlerweile kommt Walter auf 3426 Einsätze als Schiedsrichter oder Schiedsrichterassistent. Auch zu Weiterbildungen, von denen er kaum eine versäumt, und Gesprächen merkt man Walter immer noch die Freude am Schiedsrichtersport an. Zu den Höhepunkten seiner Schiedsrichterkarriere gehörte unter anderem die Leitung des Bezirksfinales Frankfurt/ Oder der A-Jugend zwischen PCK Schwedt und Stahl Eisenhüttenstadt in der Saison 1984/85 oder der Assistenteneinsatz in der Alten Försterei bei Union Berlin gegen Chemie Leipzig vor 9000 Zuschauern.
Besonders gern war er auch mit den Schiedsrichtern Siegfried Kirschen, Hans Kulicke und Frank Fleske in der DDR Liga unterwegs, wo er von 1976 bis 1983 als Assistent eingestuft war. Gleichzeitig fungierte er als Schiedsrichter in der Bezirksliga. Arbeitsbedingt musste Walter einige Mal umziehen. Dem Schiedsrichtersport ist er immer treu geblieben, egal ob er in Perleberg, Eberswald, Eisenhüttenstadt, Oebisfelde oder wieder in Stendal wohnte. Im Ohrekreis fungierte Walter in Personalunion als Obmann und Lehrwart in den Jahren 2000 bis 2003 und brachte vielen Sportfreunden den Schiedsrichtersport bei. Bereits im Kreis Eisenhüttenstadt fungierte er als Schiedsrichterlehrwart.
Berufsbedingt zog es Walter 2012 nach Österreich und er hing die Pfeife an den berühmten Nagel. Als er sich in seiner wohlverdienten Rente mit seinem Lebensmittelpunkt wieder in Stendal befand, juckte es Walter jedoch wieder und so holte er seine Kleidung wieder aus dem Keller und meldete sich als Schiedsrichter an. Obwohl kein neuer Anwärterlehrgang für Walter notwendig gewesen wäre, war es für ihn klar, dass er vorab diesen nochmals besuchen möchte. So saß er im Februar 2017 mit weiteren Interessierten beim Anwärterlehrgang und legte die Prüfung erfolgreich ab und dies mit dem mit Abstand leserlichsten Schriftbild.
Seine Erfahrungen als Schiedsrichter gibt Walter in den vergangenen Jahren an seine Paten Philip Schlaf, Leon-Pascal Horak und Daniel Fischer mit voller Hingabe weiter und sorgt damit dafür, dass der jahrelange Schiedsrichtermangel in Seehausen behoben wurde.
Der KFV bedankte sich mit dem Eintrag im Golden Buch des KFV bei Walter für seine engagierte, lange und ehrenamtliche Arbeit.
Bei der Ehrenamtsveranstaltung wartete auf die weiteren Mitstreiter des KFV jeweils ein kleines Dankeschön in Form eines Präsentes aus Kaffee und Schokolade. Zudem konnte jeder sein Glück bei einer Tombola herausfordern, die sehr unterhaltsam vom KFV-Ehrenmitglied Dieter Marks moderiert wurde. Den Hauptpreis, zwei VIP-Karten für das Zweitligaspiel 1. FC Magdeburg vs. SV Wehen Wiesbaden am 21.01.2024, zog dabei Axel Junker. Die meisten Mitstreiter zogen ein Los mit einer kleinen Anerkennung in Form eines Kalenders, sowie Flaschen mit Wein oder Sekt oder kleinen Geschenken des DFBs.
Christoph Blasig hatte im Vorfeld einen Jahresrückblick per Diashow erstellt, welche am Abend allen Anwesenden präsentiert wurde.
Bei guten Gesprächen, Getränken und einem kleinen Buffet vergingen die Stunden sehr zügig. Ein herzlicher Dank geht an die Kreissparkasse Stendal für die Bereitstellung der Räumlichkeiten für die Ehrenamtsveranstaltung.