Stendal (aju/cb/mm). Die „Altmärker“ sind ein fußballverrücktes Völkchen, und seit vielen Jahren wird die Sportart im Kreisfachverband (KFV) Fußball Altmark-Ost aktiv gelebt. Aktuell sind in 43 Vereinen circa 5000 Mitglieder im Kreisfußballverband organisiert. 2024 soll für den Fußball ein ganz besonderes Jahr werden. Der KFV Altmark-Ost wurde am 18.03.1994 gegründet und feiert demnach sein 30-jähriges Bestehen. Im Jubiläumsjahr soll es keine zentrale Festveranstaltung geben, zu der die Vereine eingeladen werden. Stattdessen besucht der KFV alle Vereine in ihrer gewohnten Umgebung.
Der 43. Vereinsbesuch erfolgte beim Sportverein (SV) Eintracht Wittenmoor, der seinen Ursprung im Juni 1946 hat und aktuell 38 Mitglieder zählt. Der SV Eintracht Wittenmoor ist ein reiner Fußballverein, bei dem der familiäre Zusammenhalt großgeschrieben wird.
Gegenwärtig gibt es ein Herrenteam im Spielbetrieb. Die erste Herrenmannschaft spielt seit der Saison 2022/23 wieder in der Kreisklasse um Punkte. Zuvor gab es drei Spielzeiten, in denen die Wittenmoorer aufgrund von Spielermangel kein Herrenteam in den Spielbetrieb schicken konnten. Eine Hilfe in den letzten zwei Jahren, den Spielbetrieb abzusichern, war auch das Norweger Modell. „Ich sah das Norweger Modell zunächst kritisch, aber es hat uns in der Vergangenheit sehr geholfen, unsere Spiele abzusichern“, so der Vereinsvorsitzende Benno Lemke.
Mit Rainer Brunner gibt es in den Reihen der Wittenmoorer eine prägende Persönlichkeit. „Rainer Brunner hat den Fußball nach der Wende hier in Wittenmoor in der Organisation geprägt“, so Lemke weiter. Wobei Lemke selbst bereits seit 1982 im Verein Mitglied ist und in den letzten Jahren zusammen mit Norbert Fried die Hauptorganisatoren in Wittenmoor für den Fußball sind. Unterstützt werden die beiden dabei tatkräftig von ihren Frauen und der Familie Neuber. Für Norbert Fried ist der Fußball in Wittenmoor eine „Herzensangelegenheit“. „Ohne den positiven Norbert hätte es in Wittenmoor wahrscheinlich keinen Herrenfußball mehr gegeben“, so Lemke.
Wichtig ist es den Verantwortlichen des SV Eintracht Wittenmoor, sich in der Ortschaft einzubringen und gemeinsam mit anderen Vereinigungen Veranstaltungen zu organisieren. So wird bereits seit vielen Jahren zum Herrentag ein Familienfest auf dem Sportplatz organisiert, bei dem z. B. die Volkssolidarität Kuchen verkauft. „Früher war es ein Kommen und Gehen zum Herrentag, jetzt ist es ein Bleiben auf dem Sportplatz“, so die stellvertretende Vereinsvorsitzende Christina Neuber. Zum Familienfest werden z. B. Fußball, Volleyball und Tischtennis angeboten. Auch steht seit vielen, vielen Jahren eine Hüpfburg für die Kleinsten bereit. Weiterhin wird in Wittenmoor seit zwei Jahren ein Adventsmarkt organisiert.
Im Ehrenamt sind die Wittenmoorer „gut aufgestellt, und was wir in den letzten Jahren mit unseren Frauen auf die Beine gestellt haben, ist beachtlich“, so Lemke. „Aber wir sind immer noch zu wenige Leute, die sich in der Organisation einbringen“, so Lemke weiter.
Weitere Schwerpunkte im abwechslungsreichen Dialog zwischen Verein und KFV waren z. B. das Schiedsrichterwesen und die Instandhaltung der Sportanlage, beginnend vom Sportlerheim bis hin zum Rasentraktor. „Geld hierfür zu bekommen, ist als kleiner Verein gegenwärtig unser größtes Problem“, so Lemke.
Von Seiten des SV Eintracht Wittenmoor beteiligten sich an dem Vereinsdialog Benno Lemke (Vorsitzender), Christina Neuber (stellvertretende Vereinsvorsitzende), Simone Fried (Schatzmeisterin) und Jürgen Neuber (beratendes Mitglied). Vom KFV waren Michael Müller (Präsident), Karsten Fettback (Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses), Axel Junker (Vorsitzender des Jugendausschusses) und Björn Kleinschmidt (Mitglied des Jugendausschusses) nach Wittenmoor gereist.
Im weiteren Verlauf des gemütlichen Abends kamen noch Norbert Fried (Verantwortlicher der Herrenmannschaft) und weitere Mitglieder zum Vereinsdialog hinzu. Schließlich war es wohl die größte personelle Runde innerhalb der 43 Vereinsbesuche.
Der KFV Fußball Altmark-Ost wünscht dem SV Eintracht Wittenmoor für die Zukunft alles Gute und ist stolz, diese Wittenmoorer in seinem Verband zu haben. Als Dank für die ehrenamtliche Arbeit im Sinne des Fußballs erhielt der SV Eintracht Wittenmoor eine Festurkunde und drei Flaschen Sekt mit Sonderetikett.
1994 schlossen sich die Fußballverbände der Altkreise Stendal, Osterburg und Havelberg zum KFV Altmark-Ost zusammen. Das Jubiläum will der KFV über das gesamte Jahr mit allen Vereinen begehen. Im gesamten Jahr 2024 soll es eine Vielzahl von Veranstaltungen geben, bei denen das Jubiläum eine Rolle spielt, wie zum Beispiel beim Superpokalwochenende in Havelberg. Im Vordergrund sollen dabei nicht der KFV stehen, sondern all seine Vereine mit ihren ehrenamtlichen Mitgliedern, die den Fußball an der Basis ausmachen. Das Festjahr hat der KFV deshalb unter das Motto „43 Allrounder – Eine Mannschaft“ gestellt.
Der Vereinsbesuch beim SV Eintracht Wittenmoor war ein weiterer im Festjahr 2024 des KFV Fußball Altmark-Ost. In den kommenden Monaten sollen alle 43 KFV-Mitgliedsvereine von Vertretern des Kreisfußballverbandes in ihrer gewohnten Umgebung besucht werden. Alle Informationen zu den Vereinsbesuchen und zum Festjahr 2024 können hier nachgelesen werden.
Bildquelle: KFV